Die Laternenkinder von Wendt und Kühn


Eine historische Zeitschrift aus dem Jahr 1935 - die Seiten schon etwas vergilbt, die Farben leicht verblasst. Und doch aktuell: Denn in einem Artikel werden jene Lampionkinder vorgestellt, die im Jahr 2013 ihre Wiedereinkehr ins Sortiment von Wendt und Kühn feiern. 

 

Hans Kunterbunt - Wendt und KühnDie Zeitschrift heißt 'Hans Kunterbunt' und erschien von 1926 bis Ende der dreißiger Jahre als Kinder- und Jugendzeitschrift der Leipziger Neuesten Nachrichten. Farbige Illustrationen, Gedichte und Texte erzählten kindgerecht 'heitere, nachdenkliche und seltsame Geschichten' - so der Untertitel des Magazins. Die Figuren aus der Grünhainichener Traditionsmanufaktur hatten im 'Hans Kunterbunt' mehrmals ihren großen Auftritt. Der rot-weiß karierte Kasper berichtete über Hasenmusikanten und Blumenkinder, Beerensammler, Heinzelmännchen und die Mondfamilie – allesamt entworfen im Hause Wendt und Kühn. Oft waren die Leipziger Redakteure zu Besuch in Grünhainichen und blickten hinter die Kulissen. Sogar Kinderfotos der Zwillinge Hans und Sigrid Wendt waren in mehreren Ausgaben abgedruckt.

 

Laternenkinder von Wendt und KühnBlättert man im Augustheft von 1935, so stößt man auf das Foto der Lampionkinder aus Grünhainichen. Der Autor Erhard Lenk hat eigens für sie ein Gedicht verfasst: "Rotrosenkranz und Ringelreihn, zwei Bübchen und drei Mägdelein, spazieren mit Laternen …" Natürlichkeit ist das Zauberwort, das die Laternenkinder so liebenswert macht - damals wie heute. Grete Wendts Gabe, ihren Holzfiguren Schwung und Bewegung zu verleihen, begründet auch den Charme dieser Figurengruppe. So fällt der Rock des großen Mädchens nicht einfach nach unten - nein, er schwingt! Jedes Kind hat einen anderen Bewegungsablauf, jedes eine andere Dynamik. Das macht die Herstellung aufwendig. Die Drehteile werden mehrmals verschliffen, in der Bemalung setzt sich die Detailtiefe fort. So trägt das große Mädchen ein Kleid, das mit farbenfrohen Blüten bemalt ist. Die Blumenreihen werden so gesetzt, dass dabei ein natürlicher Schwung entsteht, der die Bewegung des Kleides aufnimmt. Ein gestalterisches Glanzlicht setzen die Lampions. Bei jedem Muster braucht die Malerin Augenmaß und Präzision. So auch beim bunt gestreiften Kugellampion des Mädchens, bei dem die Linien einmal rundherum gezogen werden und auf der anderen Seite wieder genau aufeinandertreffen müssen! Oder beim Ziehharmonika-Lampion des Jungen, wo es darauf ankommt, die Farbe tief in die Falten zu bringen. Rille für Rille gleitet der Pinsel wie auf einer Treppe hinab, bis die Laterne in leuchtender Farbenpracht erstrahlt. Der Laternenumzug kann beginnen - 1935 genauso wie 2013.

 

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